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Montag, 26. August 2013

Der Blogger-Mythos°°°

Ich wurde darauf angesprochen, warum ich eigentlich blogge und wenn ich blogge, wieso blogge ich genau über dieses und jenes. Warum wird in vielen Blogs nur die schöne Seite des Lebens gezeigt? Nein unsere Welt ist nicht perfekt und Blogger sind ganz normale Menschen, die auch ungeschminkt früh im Bett aufwachen, die nicht immer 100€ im Geldbeutel haben um sich etwas Schickes zu kaufen und die nicht von den ganzen Freunden und Bekannten tagtäglich mit Geschenken und Blumen überhäuft werden. Auch Blogger müssen ganz normal zur Arbeit gehen, müssen Ihre Miete zahlen, müssen das Bad putzen und müssen ab und an feststellen, das was sie gerade gekocht haben - komplett daneben ging :-)
Warum halten sich viele Blogs an Oberflächlichkeiten fest, wie beispielsweise das Ergebnis des letzten Shopping-Trips oder die Darstellung des neusten Trend in der Bloggerszene. Viele Blogger gehen manchmal auch in Jeans und Shirt aus dem Haus und lassen die Designerhandtasche zu Hause, sie tragen auch nicht den neuen Lippenstift von Chanel und tragen lieber bequeme Turnschuhe als die atemberaubenden neuen Nietenheels.
Doch warum gibt es soviele Menschen, die einen belächeln, wenn man nur über die schönen Dinge bloggt? Vielleicht weil Blogger auch Künstler sind (so wie jeder andere Mensch auch), sie haben Phantasie, sie lesen andere Blogs und lassen sich davon inspirieren. Sie lieben es nach einem langweiligen Tag zu sehen, was die anderen so gemacht haben - einfach um sich etwas aufzuheitern und zu sehen ob der Post des anderen, einem ein kleines Lächeln aufs eigene Gesicht zaubert. Natürlich ist auch vieles mit ganz viel Neugierde verbunden. Man findet mit der Zeit seine Lieblingsblogs und freut sich jedes Mal, wenn diese Blogger etwas neues von sich preisgeben, sei es ein neues Bild, ein neuer Schnappschuss oder ein neues Statement. Es ist eine Art Wunschwelt, welche man betritt wenn man einen Blog liest. Natürlich gibt es auch viele Blogs, die sich darauf konzentriert haben, über Trauer, Schmerz und Trennungen zu schreiben. Doch will man sowas immer lesen ? Oder will man sich lieber ein Stück leckeren Apfelkuchen ansehen, der aussieht als wäre es aus einer wunderschönen Zeitschrift? Will man sich zum Sport aufraffen und schafft es irgendwie nicht, dann ist ein Bild eines anderen Blogger, auf welchem er gerade Sportschuhe trägt und von seinem letzten Run oder seinem letzten Workout schwärmt und dem damit verbundenen tollen Gefühl, eine super Inspirationsquelle.
Es spornt an sich auch mit sich selbst auseinander zu setzen. Möchte ich eigentlich auch mehr Sport in meinem Leben machen? Möchte ich auch dieses gehypte Buch lesen und mir darüber eine eigene Meinung bilden? Möchte ich auch mal wieder etwas leckeres kochen und nicht wieder irgendetwas vorgesetzt bekommen, welches ich dann ohne große Beachtung hinunterschlinge?
Es sind viele Kleinigkeiten, warum mir das Bloggen Spaß macht. Diese Szene kitzelt einen regelrecht an, nicht auf der Stelle zu treten und ständig bereit für Neues zu sein. Ich bin dankbar für die Menschen, die es schaffen eine Horde anderer ständig zu unterhalten und zu faszinieren. 
Für mich ist der Besuch auf meinen Lieblingsblogs wie eine kleine Reise, man weiß nie worauf man stößt und man freut sich bekannte Dinge wiederzuentdecken. Darauf kommt es nicht an, ob man sich nun den 10. Kenzo-Pulli für 300 Euro gekauft hat, sondern dass man sich schöne Sachen ansieht, dass man wachgerüttelt wird über andere Sachen zu urteilen. Selbst wenn man etwas total krank findet, fängt man an sich damit auseinander zu setzen und dass find ich herrlich :-) Schließlich geht es doch darum, dass man glücklich sein möchte, dass man sich in seiner Haut wohl fühlen möchte und dass man stets die Neugierde nicht verlieren sollte. Für mich ist es wahnsinnig wichtig, dass ich auch weiterhin so eine offene Persönlichkeit bleibe und dass ich manche Sachen zwar betrachte doch letztendlich mir selbst eine eigene Meinung darüber bilde. Ich finde das Bloggen ist eine großartige Ausdruckskraft seine Gedanken niederzubringen. Auch wenn es manchmal nur banale Gedanken sind oder Kleinigkeiten, die für andere ganz nett klingen, für einen selbst jedoch eine viel tiefere Bedeutung haben. Auch ist der eigene Blog ein kleines Fotoalbum über die vergangene Zeit. Man kann jederzeit zurückblättern, kann sich an viele schöne Momente erinnern und hat es trotzdem ganz für sich, auch wenn man es mit der ganzen Welt teilt. Es ist eine Art Tagebuch....auch wenn das Tagebuch nicht immer zu 100% der Wahrheit entspricht und man lieber die schönen Dinge hervorhebt, wie die Ärgerlichen. Auch, dass man gerade nur über die schönen Dinge schreibt, finde ich für einen persönlich sehr wichtig. Wie eine kleine Liste mit den schönsten Momenten des Lebens. Man freut sich später auf seinem Blog ein schönes Bild zu sehen, welches man versucht hat 10 Mal zu fotografieren und letztlich gefiel einem nur dieses eine Bild :-) 
Fazit: Bloggen weil es einem selbst Spaß macht - auch wenn es vielleicht ein Außenstehender nicht nachvollziehen kann, auch wenn er es vielleicht doof findet, wenn man sein Essen fotografiert oder man Ihn bittet ein Bild vom aktuellen Outfit zu machen...
Wir müssen im Leben so oft funktionieren und einfach Anweisungen folgen, da ist es unser Recht auf unserem Blog zu schreiben, worüber wir wollen. Wie wir wirklich ticken, wissen nur wir ganz allein am besten. Und niemand sonst, kein Blogleser und auch kein Außendstehender, der die Dinge ganz anders betrachtet als man selbst.
Bloggen ist eine Welt die man selbst kontrollieren kann - und darüber sollte man nicht grübeln, sondern sich einfach nur erfreuen :-)

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